AUMUND NEWS 4/2023 – Products. Projects. Progress
AUMUND Fördertechnik
Unternehmer. Erfinder. Hochschulprofessor.
Basis für den Erfolg der AUMUND Gruppe
Zum 150. Geburtstag von Heinrich Aumund
Prof. Dr. h.c. Heinrich Aumund, geboren am 10. April 1873, führte ein erfülltes, kreatives und vielseitiges Leben als Erfinder, Unternehmer und Wissenschaftler. Er verfolgte seine Ziele beharrlich, umtriebig und mutig. In seiner langen beruflichen Karriere erwarb er über 200 Patente, die auch mehr als 60 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1959 noch die Grundlage des ständig weiterentwickelten Know- hows in der heute weltweit erfolgreichen AUMUND Gruppe sind. Stellvertretend sind hierfür der Eisenbahn-Waggonkipper und das Stahlplattenband. Ebenso steht der Name Heinrich Aumund für die ersten herausragenden sozialen Aktivitäten des Unternehmens AUMUND. Aktuell gewürdigt wird die Leistung von der Franz-W. Aumund-Stiftung durch die Finanzierung der Prof. Heinrich Aumund- Stiftungsprofessur und ihrer praxisnahen und interdisziplinären Forschung, die die Denkweise von Heinrich Aumund in die heutige Zeit übertragen soll.
Der Eisenbahn-Waggonkipper erreicht Weltruf
Am 3. August 1922 gründete Heinrich Aumund in Berlin die Gesellschaft für AUMUND-Patente MB.H, die sich mit der Verwertung, Überwachung und Vermarktung der bestehenden und zukünftigen nationalen und internationalen AUMUND-Patente befasste. Darunter war auch das 1929 auf Heinrich Aumund eingetragene Patent für Eisenbahn-Waggonkipper zur Kohleentladung. Vor dem Studium zum Maschinenbau-Ingenieur absolvierte Heinrich Aumund ein Praktikum in einer Maschinenfabrik und erhielt bereits mit 19 Jahren sein erstes Patent auf eine Pumpe für einen Ammoniakkompressor.
Der Stetigförderer – aktueller denn je in der Fördertechnik
Ein zweites bis heute weltweit herausragendes Standbein sind Stetigförderer, die das Unternehmen AUMUND zunächst als Großplattenbänder entwickelte und im Untertage-Materialtransport und dann zunehmend auch in anderen Industrien einsetzte. Es folgten hierauf ein umfangreiches Portfolio von Trägerplattenbändern, das Schlepp-Plattenband und das kurvengängige Kurzzellenband, bis sich schließlich die Stahlgliederbänder weltweit ihren Platz zum Fördern von Schüttgut behaupteten.
Im Alter von 85 Jahren, zwei Jahre vor seinem Tod, reichte Heinrich Aumund die letzten Patentanträge ein und wirkte an der Herausgabe der 4. Auflage seines Standardwerks „Hebe- und Förderanlagen“ mit.
Deutschlands „Fördertechnik- Papst“ mit enger Bindung an die Wissenschaft
In Fachkreisen galt Heinrich Aumund als der „Fördertechnik-Papst“. Zu diesem Ruf trug bei, dass er als Unternehmer Wissenschaft und Praxis eng zusammengeführt wissen wollte. Bereits 1909 hatte die Technische Hochschule Danzig den damals 36-Jährigen zum ordentlichen Professor berufen.
Um das Hochschulwesen nach dem Ersten Weltkrieg neu aufzubauen und zu reformieren, wurde Heinrich Aumund 1920 vom Kultusministerium mit der Verwaltung aller Technischen Hochschulen in Deutschland betraut und von seiner Lehrtätigkeit beurlaubt. Seine Aufgabe bestand vor allem darin, die bereits laufende Reformdiskussion zu bündeln und in konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Aumund-Stiftungsprofessur – der Kreis schließt sich
Zum 100-jährigen Firmenjubiläum ermöglichte Franz-W. Aumund, Stifter und Vorstandsvorsitzender der Franz-W. Aumund-Stiftung, seinem Großvater im April 2022 durch die Prof. Heinrich Aumund-Stiftungsprofessur an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin ein virtuelles Denkmal zu setzen. Die Professur „Industrielle Sensorik und Predictive Maintenance 4.0“ steht für praxisnahe und interdisziplinäre Forschung und überträgt die Denkweise von Heinrich Aumund in die heutige Zeit.
Engagiert für soziale Belange
Zusätzlich zu seiner 1925 aufgenommenen Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule in Berlin lag Heinrich Aumund auch die Förderung von Mitarbeitern und Studenten am Herzen. Als Vorsitzender des Studentenhaus e.V. arbeitete Heinrich Aumund in der Studentischen Wirtschaftshilfe Berlin-Charlottenburg eng mit der Zentralstelle des Deutschen Studentenwerks in Dresden, mit Berliner Körperschaften, der Frauenfürsorge und dem Studentenwerk Berlin zusammen. Schon nach dem Ersten Weltkrieg hatte er sich um die Wiedereingliederung heimkehrender Studenten gekümmert. Über den Studienplatz hinaus sorgte er für Studentenspeisungen.
Nachdem ihn die Nationalsozialisten zum 30. September 1935 aus dem Hochschuldienst entlassen hatten, wurden die Leistungen von Heinrich Aumund systematisch verschwiegen. Das galt auch für seine Mitwirkung an der Konzeption und dem Bau des Studentenhauses. Das Gebäude existiert heute noch als studentisches Wohnheim an der Hardenbergstraße in Berlin und trägt am Eingang den Schriftzug mit dem Namen „Studentenhaus“.
Das Engagement für soziale Belange und die Bildungsförderung vor allem junger Menschen sind seit drei Generationen Tradition im Hause AUMUND. Was mit der Unterstützung bedürftiger Studenten durch Heinrich Aumund begann, findet seine Fortsetzung ab den 1970er-Jahren mit dem von seinem Sohn Günter-Claus Aumund initiierten Ausbildungs- und Umschulungszentrum in Rheinberg. In der Ära Franz-W. Aumund wird das philanthropische Engagement unter anderem durch die privat gegründete Franz-W. Aumund-Stiftung 2006 sowie mit den 2007 gestarteten sozialen Aktivitäten der AUMUND-Gesellschaften intensiv ausgebaut. 2019 folgte die ebenfalls von Franz-W. Aumund privat gestiftete Aumund Foundation, die sich insbesondere Projekte im Ausland in den Bereichen Bildung und Medizin kümmert.
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AUMUND. SCHADE. SAMSON.