Ideen realisieren. Menschen und deren Kulturen respektieren. Gemeinsam Zukunft gestalten.

1. November 2019

AUMUND Fördertechnik

Franz-W. Aumund
Franz-W. Aumund
Geschäftsführender Gesellschafter AUMUND Fördertechnik GmbH (Foto AUMUND)

Seit der Firmengründung im Jahr 1922 durch seinen Großvater Prof. Dr. Heinrich Aumund und Weiterführung durch seinen Vater Günter Claus Aumund ist nunmehr in 3. Generation Franz-W. Aumund seit 1966 im Unternehmen tätig und seit mehr als 30 Jahren als geschäftsführender Gesellschafter der Kopf der weltweit führenden AUMUND-Unternehmensgruppe zur Förder- und Lagertechnik von Schüttgütern. Die AUMUND-Gruppe setzt mit höchst zuverlässigen Maschinen für den Transport und die Lagerung von Schüttgütern in zahlreichen Schlüssel-Industrien wie Zement, Kalk, Gips, Mining & Minerals, Stahl & Eisen, Chemische Industrie, Düngemittel, Ersatzbrennstoffen sowie Häfen und Terminals weltweit technologische Maßstäbe. Franz-W. Aumund sagt im Interview, was die Gruppe erfolgreich macht, warum er so viel Wert auf den internationalen Zusammenhalt der AUMUND-Gruppenmitglieder legt, weshalb er sich sozial stark engagiert und wie er die Zukunft sieht.

Herr Aumund, Sie stehen mit Ihrem Namen für eine seit vielen Jahrzehnten weltweit erfolgreich aufgestellte mittelständische Unternehmensgruppe, die in den Anfängen von AUMUND Stahlplattenbänder für den Steinkohlenbergbau lieferte. Mit dem kurvengängigen Plattenband setzte AUMUND den ersten technologischen Maßstab in der Industrie. Es folgten der Waggonkipper und viele weitere Innovationen, die bis heute zu weit über 200 Patenten führten. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Faktoren dafür, dass die AUMUND-Gruppe über so viele Jahrzehnte weltweit führend in der Förder- und Lagertechnik ist?

Franz-W. Aumund: Der deutsche Spezialmaschinenbau, und damit auch verbunden „made in Germany“, was aktuell nicht in allen Industrien in einem guten Licht steht, ist für die AUMUND-Gruppe deutlich geprägt von drei Säulen: Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit. Damit stehen für mich unsere kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit, der hohe Qualitätsanspruch an unsere Maschinen und Serviceleistungen, die permanente Qualifikation unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie der Anspruch, immer und überall ein zuverlässiger Partner für unsere Kunden zu sein, an oberster Stelle. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Finanzstärke, über die AUMUND verfügt. Sie ist die Voraussetzung für uns bereits bestehende Märkte weiter auszubauen, aber auch die Fähigkeit, in neue Märkte zu investieren und so auch den Einstieg in neue Industrien zu ermöglichen. Die dritte Säule des Erfolgs ist unsere weltweite Präsenz und ausgeprägte Internationalität der Unternehmensgruppe. Heute sind wir mit 19 Unternehmen, Niederlassungen und Repräsentanzen, fünf Service-Centern weltweit und rund 500 Mitarbeitern in Europa, Asien, Indien sowie Nord- und Südamerika vertreten, dazu kommen ein weltweites Netzwerk von über 80 Agenten. Und der Erfolg spricht für sich: allein die AUMUND-Referenzlisten weisen derzeit mehr als 22.000 Maschinen in über 150 Ländern auf. Mit der damit gleichzeitig wachsenden Anzahl an Maschinendaten erweitern wir tagtäglich unsere Erfahrungen und bringen dieses wiederum in neue Projekte und vor allem in neue Märkte weltweit ein.

AUMUND ist in der Zementindustrie ein Markenzeichen. In welchen Branchen ist AUMUND ebenfalls anzutreffen?

Franz-W. Aumund: Dazu sollten wir einen kurzen Blick auf die Anfänge werfen: Die Unternehmensaktivitäten waren in den frühen 1920-er Jahren geprägt durch den deutschen Steinkohlenbergbau. Hier wurden erstmalig die Bedeutung und der Bedarf an robusten und zuverlässigen Stahlplattenbädern, die untertage ein technisches Novum waren, deutlich. Als Anfang der 1960-er Jahre die Bergbaukrise Fahrt aufgenommen hatte, wurde unter der Geschäftsführung meines Vaters Günter Claus Aumund die aufstrebende Zementindustrie, insbesondere in Deutschland, verstärkt beliefert, zunächst mit Kurzzellenbändern, danach mit Becherwerken. Gleichermaßen attraktiv war der Bedarf an schweren Stahlplattenbändern in der Eisen- und Hüttenindustrie, die den hohen Temperaturen von bis zu 1.100°C standhalten mussten.

Kurz gesagt: Plattenbänder und Becherwerke sind eigentlich „Alleskönner“. Es gibt kein Schüttgut, gleich wie heiß, abrasiv oder chemisch aggressiv es ist, das nicht von AUMUND-Plattenbändern oder Becherwerken transportiert werden kann. Die spezifische Anwendung bestimmt das Design und die technische Auslegung. Die Kenntnis und Abstimmung dieser Details sind der Schlüssel zur Öffnung und Durchdringung weiterer, für uns zunehmend wichtigen Märkten der Schüttgut-Industrie wie Mining & Minerals und die Chemische Industrie, hier insbesondere die Düngemittelindustrie.

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AUMUND-Doppelbecherwerk mit Zentralkette Typ BWZ-D

Was zeichnet die AUMUND-Firmengemeinschaft heute technologisch besonders aus?

Franz-W. Aumund: Genau genommen müssen wir heute das gesamte Leistungsspektrum der AUMUND-Gruppe mit ihren Produktgesellschaften AUMUND Fördertechnik, SCHADE Lagertechnik und SAMSON Materials Handling betrachten. Auf den Punkt gebracht heißt das: unsere Produkte und Leistungen sind immer, gleich in welcher Industrie, das verbindende Element zwischen zwei prozesstechnischen Stationen. Bereits seit den 1970-er Jahren begleiten wir z.B. weltweit die Zementindustrie bei der Planung und Projektierung, wobei das Produktspektrum der Gruppe den gesamtem Produktions-Zyklus der Lager- und Fördertechnik vom Ort der Materialgewinnung im Steinbruch, der Materialübernahme von Schiffen oder Eisenbahnwaggons, der Schüttgut-Lagerung in Kreis-, Längs- und Mischlagern, über den gesamten Produktionsprozess bis hin wieder zur Verladung von Klinker umfasst. Der besondere Vorteil hierbei ist, dass wir mit allen drei Produktgesellschaften ein äußerst breites Leistungsspektrum mit einer sehr beträchtlichen Produkttiefe anbieten. Das gilt auch für alle anderen Industrien, in denen wir unterwegs sind.

Einsatz der AUMUND, SCHADE und SAMSON Produkte z.B. in einem Zementwerk (Produkte in Rot dargestellt)
Einsatz der AUMUND, SCHADE und SAMSON Produkte z.B. in einem Zementwerk (Produkte in Rot dargestellt)

Welche aktuellen Beispiele zur Sicherung der Unternehmensgruppe für die Zukunft können Sie uns nennen?

Franz-W. Aumund: Innovationen und Investitionen sind für mich von größter Bedeutung. Sie sichern die Zukunft der Einzelgesellschaften und somit die Zukunft unserer Unternehmensgruppe. Zukunft erfordert immer gezielte Maßnahmen, mit denen man sein Haus instand hält und, wenn die Familie größer wird, auch erweitert. Auf unserer Agenda stehen Investitionen sowohl in Märkte, in Produktionsstandorte, in Ideen und Innovationen, in Mitarbeiter, und vieles mehr… Deshalb konzentrieren wir uns nicht nur auf unsere Aktivitäten in den bereits bekannten Schlüssel-Industrien, sondern wir erschließen auch neue, zukunftsorientierte Bereiche wie z. B. alternative Brennstoffe. Aktuell geht es hier um eine technologische Eigenentwicklung zur Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen aus aufbereitetem, also vorselektiertem Hausmüll, einem Bereich, der umwelttechnisch und gleichzeitig energetisch immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Um weltweit auch künftig unseren äußerst hohen Qualitätsanspruch an unsere Produkte zu gewährleisten und gleichzeitig auch unseren Standort in Rheinberg für die Zukunft sicher aufzustellen, fahren wir ein umfangreiches, vielschichtiges Investitionsprogramm. Wir investieren z.B. in unsere Produktion. Erst kürzlich haben wir eine Roboterschweißanlage und eine neue Gurtbearbeitung mittels Wasserstrahltechnik in Betrieb genommen, um eine erhöhte Präzision und Qualität, kürzere Durchlaufzeiten zu erzielen und Kosten zu optimieren.

Zusätzlich zu den Gurten stellen natürlich auch unsere Ketten das Herzstück unserer Becherwerke dar. Mit der Akquisition des erfahrenen Kettenherstellers TILEMANN haben wir in 2016 den ersten Schritt zur Selbständigkeit in Sachen Ketten gemacht und den Standort mit modernster CAD-Technik und Pressen ausgestattet. Heute sind wir durch diesen zur AUMUND-Gruppe gehörenden Spezialisten für hochwertige Ketten und Schlüsselkomponenten, ausgestattet mit moderner Maschinentechnik und eigener Produktion, unabhängig von Fremdlieferanten. Produktqualität und Produktweiterentwicklung haben wir in eigenen Händen und somit fest unter Kontrolle.

Original AUMUND-Becherwerkskette
Original AUMUND-Becherwerkskette

Mit einem Investitionsvolumen von rund 200.000 € gehört auch der neue Show Room, der seinen Platz in einer eigens umgebauten Werkshalle in Rheinberg erhalten hat, zu den richtigen Entscheidungen für die Zukunft. Seit Juli dieses Jahres entwickelt sich der Ausstellungsraum prächtig zum Treffpunkt für Kunden, Trainings- und Schulungsteilnehmer.

Auch der Umweltschutz ist bei uns schon lange kein Fremdwort mehr. Bereits 2010 haben wir für 2,2 Millionen Euro eine Photovoltaik-Anlage auf allen 12 Werkshallen in Rheinberg installiert, über die wir jährlich 600.000 Kilowattstunden Strom gewinnen können. 2020 werden wir rund 1,1 Millionen Euro für ein modernes Niederschlagsentwässerungssystem am Standort Rheinberg investieren.

Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Unternehmen zugekauft. Was waren die Gründe dafür?

Franz-W. Aumund: Wenn ich den Blick auf die gesamte bisherige Zeitstrecke richte, so können wir drei strategische Phasen erkennen: Die erste Phase lief bis Ende der 1990-er Jahre. Hier haben wir vorwiegend in die Entwicklung eigener Produkte investiert. Wichtige Markteinführungen waren unter anderen 1962 das Kurzzellenband, 1968 das Becherwerk mit Zentralkette, 1977 das Gurtbecherwerk und Stahlsilos, 1988 der Panzerkettenförderer oder in 2000 das erste Buckelplattenband.

Mit Beginn der 90-er Jahre startete dann die zweite Phase. Wir haben unser Produktportfolio durch passgenaue Firmenzukäufe erweitert. Bei den Zukäufen von LOUISE Maschinenbau und WTW Engineering in 1991 und der Besta & Meyer Maschinenfabrik in 2014 standen für mich die Bündelung des Produkt-Know-hows für Trogkettenförderer und Siloaustragssysteme sowie die Stärkung unseres wichtigen Ersatzteilgeschäftes im Vordergrund.

Im Rahmen der Akquisitionen von SCHADE Lagertechnik, 1879 gegründet, im Jahr 2001 und B&W Mechanical Handling, 1966 gegründet, (heute SAMSON Materials Handling) im Jahr 2002 haben wir die eingeführten Markennamen bewusst weitergeführt, um ihre weltweite Präsenz, Kompetenz und eigene Identität zu bewahren und diesen Vorteil selbstverständlich auch zu nutzen. Die Marktpräsenz der heutigen AUMUND-Gruppe wird vorwiegend von den drei Produktgesellschaften AUMUND, SCHADE und SAMSON getragen. Sie sind mit ihrem Produktprogramm in allen Schlüsselmärkten gleichermaßen – auch gemeinsam – unterwegs und werden aufgrund der Synergien zwischen den Unternehmen und ihrem umfänglichen Angebot auf dem Gebiet der Förder- und Lagertechnik häufig gemeinsam in Großprojekten angefragt.

Die dritte strategische Phase ist deutlich von der Internationalisierung geprägt. Aufgrund der weltweiten Aktivitäten der drei Produktgesellschaften und der AUMUND-Niederlassung umspannt die AUMUND Gruppe mittlerweile die gesamte Welt: 1975 wurden die AUMUND-Niederlassungen in Brasilien und Kanada gegründet, es folgten 1980 USA, 1991 Frankreich, dann die Schweiz, 1996 Indien und 2005 Hongkong. Auf die bereits 1994 eröffnete AUMUND-Repräsentanz für Technik, Einkauf und Produktion in Beijing folgte 2006 die Gründung der AUMUND-Niederlassung China (Beijing).

Für die Zukunft ist AUMUND finanziell so gut ausgestattet, dass ich mir sicher bin, auch künftig auf Investitionskurs zu bleiben.

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AUMUND-Gruppe „Spanning the Globe“

Wie sehen Sie die AUMUND-Gruppe bei dem für Sie wichtigen Thema „Service“ aufgestellt?

Franz-W. Aumund: Ein umfassendes Service-Angebot ist eines der entscheidenden Erfolgskriterien im Wettbewerbsumfeld. AUMUND hat in den vergangenen Jahren die Service-Leistungen massiv ausgebaut – angefangen von After Sales, die für das klassische Ersatzteilgeschäft zuständig sind und Instandhaltungs-Schulungen für Betriebsleiter und Instandhaltungspersonal durchführen, bis zur 2017 erfolgten Gründung der AUMUND Group Field Service GmbH, in der wir mit einem weltweit aufgestellten Netzwerk von rund 60 Richtmeistern (Supervisors) einen weltweit standardisierten Qualitätsanspruch für Montage- und Inbetriebnahme der eigenen AUMUND-, SCHADE- und SAMSON-Anlagen, aber auch von Fremdanlagen, sicherstellen.

Mit der innovativen Service-Leistung PREMAS 4.0 setzen wir aktuell noch einen weiteren Akzent. Der Name ist für uns Programm: Er steht für „Preventive“ und in Anlehnung des Begriffes Industrie 4.0 steht bei uns 4.0 für „Predictive Maintenance Service“ und meint die vorausschauende, digital gestützte Instandhaltung anstelle der rein vorbeugenden Instandhaltung. Die Zentrale für diese Aktivitäten ist die PREMAS AG in der Schweiz, die vollumfänglich vom Pool unserer Inspektoren und Richtmeister unterstützt wird – auch dies wiederum ein wichtiger Vorteil innerhalb der AUMUND-Familie.

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PREMAS® 4.0 Predictive Maintenance Service (Quelle Google)

In der AUMUND-Gruppe sind Mitarbeiter aus rund 30 Nationalitäten tätig. Wie sorgen Sie für den Zusammenhalt und die nötige Effizienz?

Franz-W. Aumund: Das Wissen und die Erfahrung unserer Mitarbeiter ist für mich das wichtigste Gut im Unternehmen. Deshalb investieren wir kontinuierlich in Aus- und Weiterbildung. Im Rahmen von Stellenneubesetzungen bauen wir auf qualifiziertes Personal aus den eigenen Reihen wie auch von außen. Unser Konzept des lebenslangen Lernens fängt deshalb bereits bei Angeboten für Schüler an, setzt sich bei unseren technischen und kaufmännischen Auszubildenden sowie Studenten fort. Außerdem entsteht zurzeit in Leipzig ein neues AUMUND-Seminarzentrum, in dem Schulungen zu speziell ausgewählten Themen stattfinden sollen.

Für die Personalentwicklung und hier vor allem der Führungskräfte nutzen wir unser globales Verbundnetz der AUMUND-Standorte. Um den internationalen Austausch innerhalb der AUMUND-Gruppe zu fördern, erhalten die Leistungsträger viele Möglichkeiten, durch zeitlich begrenzte Wechsel wertvolle Erfahrungen in anderen Ländern zu sammeln und andere Kulturen kennenzulernen. Zusätzlich zu der persönlichen Entwicklung der Mitarbeiter geht es mir auch darum, den internationalen Zusammenhalt und den Wissenstransfer zwischen den Standorten, der eine äußerst wichtige Basis für unser weltweit ausgerichtetes Geschäft ist, zu stärken und weiterzuentwickeln.

Nur ein Beispiel dafür: Zwar ist Deutschland das technologische Zentrum von AUMUND, aber unsere Kollegen in Indien leisten sehr wertvolle Unterstützung bei der Entwicklung von Software-Programmen – wir haben hier, zusätzlich zu den Vertriebsaktivitäten der AUMUND India, praktisch unser firmeneigenes Software-House.

Unsere Mitarbeiterförderung zahlt sich zumeist durch eine starke Bindung des Einzelnen an das Unternehmen aus: Fast zwei Drittel unserer Belegschaft sind seit über fünf Jahren dabei, viele sogar weit über 15 Jahre. Auslandsaufenthalte in AUMUND-Niederlassungen wie Hongkong und Indien oder bei SAMSON in England sind auch für die Teilnehmer an unserem Stipendiaten-Programm möglich, das ich 2009 gemeinsam mit Professor Dr. Borstell von der Hochschule Koblenz initiiert habe. Nahezu 50 Studierende des Maschinenbaus und des Wirtschaftsingenieurwesens wurden bisher gefördert, einige von ihnen sowie mehrere Duale Studenten haben wir zwischenzeitlich eingestellt.

Wir arbeiten auch eng mit den Universitäten Aachen, Bochum, Münster und Freiberg und vielen weiteren Fachhochschulen zusammen, um deren Forschungsaktivitäten in der Fördertechnik für uns zu nutzen. Ingenieurbüros gehören ebenfalls zu unseren Partnern, wie wir auch mit Unternehmen kooperieren, die eine ähnliche Strategie wie wir verfolgen.

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Stipendiaten- und Alumnitag 2019 in Rheinberg

Auch die von Ihnen gegründeten Stiftungen dienen Bildungs- und darüber hinaus sozialen Zwecken. Warum liegen Ihnen diese Themen am Herzen?

Franz-W. Aumund: Während meiner jahrzehntelangen Reisetätigkeiten in weit mehr als 100 Ländern habe ich neben unvorstellbaren schönen und positiven Erlebnissen auch sehr erschreckende Eindrücke gewonnen. Die Vielzahl dieser Erfahrungen hat mich dazu bewogen, mit meinem sozialen Engagement Projekte und Menschen global zu unterstützen. Unter dem Leitsatz „Bildung und Erziehung junger Menschen sind die wertvollste Investition in die Zukunft“ helfen die Franz-W. Aumund-Stiftung und die Unternehmen der AUMUND-Gruppe zum Beispiel dabei, Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen durch Bildungschancen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

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In 2018 haben Aumund-Stiftung, AUMUND Fördertechnik und die Unternehmen der AUMUND-Gruppe mit insgesamt mehr als 600.000€ Projekte im In- und Ausland für Bildung & Soziales unterstützt. Die von mir in 2018 darüber hinaus gegründete Aumund Foundation widmet sich international neben Projekten für Bildung und Wissenschaft auch um medizinische Vorhaben.

Wenn Sie auf Ihre mehr als 50 Berufsjahre bei AUMUND zurückblicken, davon über 30 Jahre in leitender Position: Was hat Sie persönlich am meisten geprägt?

Franz-W. Aumund: Mich persönlich haben von Anfang an insbesondere meine Kundenkontakte und die vielen verschiedenen Menschen weltweit geprägt. Eine meiner ersten Reisen führte mich in die Zementindustrie nach Brasilien, wo ich 1975 die erste AUMUND-Niederlassung gegründet habe. Danach folgten die USA, Frankreich, China, Indien, Hongkong, Moskau, heute St. Petersburg, Dubai und aktuell auch in Polen. Ich habe die unterschiedlichsten Kulturen und Charaktere kennengelernt, wobei mir eines bis heute wichtig ist: Ich muss das sogenannte „Andere“ nicht akzeptieren, ich habe es aber zu respektieren.

2022 begeht AUMUND das 100-jährige Bestehen. Was macht Sie zuversichtlich, dass die AUMUND-Gruppe vor einer erfolgreichen Zukunft steht?

Franz-W. Aumund: Seit mehr als vier Jahrzehnten beträgt der Exportanteil in der AUMUND-Gruppe mehr als 80 Prozent. Wir wissen seit Jahrzehnten sehr genau, was Globalisierung bedeutet, wo Chancen und Risiken liegen und welchen Einfluss die geopolitische Lage erzeugen kann. Daher sind wir immer wachsam und versuchen den Wandel der Abnahmemärkte sowie politische und wirtschaftliche Unsicherheiten frühzeitig zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern.

Eine weitere Voraussetzung für den Erfolg, auch in der Zukunft, ist, dass die AUMUND Fördertechnik von einem neuen und jung zusammengesetzten Management geführt wird. Die Geschäftsführer Dr. Pietro de Michieli (Vertrieb), Reiner Furthmann (Technik) und Dr. Volker Brandenburg (Finanzen) verfügen über langjährige internationale Erfahrung, die sie in leitenden Positionen bei AUMUND und in anderen namhaften beruflichen Stationen erworben haben. Dazu kommen ebenfalls unsere erfahrenen Geschäftsführungen in den Auslandsniederlassungen, die ihre jeweiligen Märkte hervorragend kennen.

AUMUNDFördertechnik -Management-2019
Von links: Reiner Furthmann (GF Technik), Franz-W. Aumund (Geschäftsführender Gesellschafter), Dr. Pietro de Michieli (GF Vertrieb) und Dr. Volker Brandenburg (GF Finanzen)

Ich bin davon überzeugt, dass wir jetzt und für die Zukunft gut aufgestellt sind und auch zukünftig die richtigen Ideen haben, um die Bedarfe der Kunden zu erkennen und zu erfüllen.

Sie haben in den vergangenen Tagen Ihren 75. Geburtstag begangen. Was sind Ihre persönlichen Ziele für Zukunft?

Franz-W. Aumund: Ich werde mich zukünftig allmählich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und mich auf eine beratende Funktion in der Unternehmensgruppe ausrichten. Vor allem werde ich mich verstärkt um die Aktivitäten meiner Stiftungen kümmern. Momentan befasse ich mich zudem mit der erweiterten Neuauflage der AUMUND-Firmenchronik „3 Generationen – 3 Akzente“, die ausführlich über die Entwicklung von AUMUND während der jeweils Jahrzehnte andauernden Ära meines Großvaters und meines Vaters und, was meine Zeit ausmacht, über die Internationalisierung des Unternehmens sowie dem Ausbau der AUMUND-Gruppe berichtet.

Was halten Sie davon, wenn wir uns 2022 zum 100jährigen Bestehen von AUMUND wieder sprechen?

Franz-W. Aumund: Genau, das machen wir!

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